howtolootbrazil

VIDEOS

BEST OF ...

international
midithrill

"hyperactive aggressive beats, defiant rebellious vocals and an unmistakable attitude as a trademark ..." (musikblog.de)

hell is other
people

gods of disco
handclaps

"Entertainment at its best!" (INTRO)

f for vortex

"One of the few current German hit factories is back in top form. Def! Great!" (Ox)

"For friends of innovative and motley indie rock F For Vortex is a real gem." (Soundmag.com)

Dead Eyed Monkeys

"Germany’s most loveable Indie band again plays perfect, drifty and diverting indie songs with an inestimable hit potential." (Ox)

"An increased level of emotional depth and only the five minute instrumental outro causes more goosebumps than many other albums in their entirety." (in-your-face.de)

Eurodance Legacy

"Tuneful, impulsive, danceable and again another masterpiece" (Musikreviews.de)

"A playful mixture of anarchistic punk and electronic junk! Very good!" (Smash Mag)

"As if you threw tons of NES games and gallons of energy drinks into a monkey compound" (in-your-face.de)

City of dead plums

"Probably the best indie band in the country" (Musikreviews.de)

"Bamm! This band can easily keep up with the german indie elite" (Ox)

"From beats to vocals everything fits perfectly together" (Punkrocknews.de) "

Betamarx

"fantastic album with intoxicating melodies that manages to top their debut" (Sonic Seducer)

"In terms of courage, quality and creativity, this one beats the majority of current releases" (Medienkonverter)

"A great indie-disco-wave-punk cocktail" (Soundmag)

Auto Fister

"Hooklines! Hooklines everywhere! The ultimate post punk/new wave orgasm!" (Triggerfish)

"Even more genius than the band itself might imagine" (Visions)

"It’s angry, catchy, discontented, and sometimes danceable; it’s a genre-bending mashup that succeeds without condescending" (doa-magazine)

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Ox

Sie sind nicht auszubremsen, geschweige denn aus der Szene wegzudenken: Eine der wenigen aktuellen Indie-Hitfabriken aus Deutschland meldet sich in Höchstform zurück – HTLB legen ihr fünftes Album nach.

F For Vortex ist vielleicht sogar das bisher beste Album der Band. Die Songs sind tadellos, im Gesamten noch etwas härter als die früheren, aber dennoch nicht weniger melodiös. Man nehme ein paar Löffel aus den Genres Punk, College Rock, New Wave und Discomusic, erhöhe die Geschwindigkeit und lasse die Drums poltern.

Alles geil, alles gut – und jetzt wollen wir euch endlich live sehen!

SOUNDMAG.COM

„F for Vortex“ ist das mittlerweile fünfte Album der deutschen Indie-Rock-Band How To Loot Brazil und bietet eine Reise durch das heimische CD-Regal. Es ist wirklich überraschend, wie viele Einflüsse der aufmerksame Hörer aus den zwölf neuen Tracks heraus hören kann. Da sticht in Songs wie dem Opener „For Keepsake“ oder „I´ll Be Your Shadow“ oftmals der Flair von Phillip Boa And The Vodooclub heraus, was sich wohl neben dem ähnlichen Sound durch die nahezu identischen Stimmen von Boas Pia Lunda und des weiblichen Organs von Claudia Wistuba erklären lässt, welches manchmal auch an The B´52s ("Flamingo Vortex“) erinnert.

"Deke" reiht sich in die Riege junger Independent Bands wie We Were Promised Jetpacks ein und musikalisch geht es sogar zurück bis hin zum guten alten Punkrock a la Ramones, denn der Track „Sell Out“ hätte sich auf deren Alben auch sehr wohl gefühlt. Mit einem ironischen Grinsen viel mir darüber hinaus auch auf, dass interessanterweise gerade der Track „Edge Of The Surf“ mich ein klein wenig an Guano Apes erinnert - eine Art Fortsetzung von deren „Lord Of The Board“?

How To Loot Brazil bieten also eine wahrhaftig bunte Mischung, die mit jeder Rotation im Player vertrauter wird und sich in das Blut des Hörers mischt. Selbst der wirklich eher für die Disco-Tempel der Nation geeignete Song „Disco Fortress“ entwickelt so lebendige Zuckungen im Körper und bildet eine Art Ausnahme. Mein Favorit ist aber „Bass And Trebl“, welches die komplette Dynamik der Band bietet. Für Freunde von innovativem und kunterbuntem Indie-Rock ist "F For Vortex" so eine Perle, die immer wieder in anderen Farben glänzt - leider nur in digitaler Form zu erwerben.

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Ox – mar 2013

Nach dem musikalischen Ausreißer “Eurodance Legacy” knüpft Deutschlands liebenswerteste Indie-Band mit ihrem vierten Album wieder an den Sound gelobter Vorgänger an. Der schön formulierten Selbstbeschreibung nach kopulieren wieder einmal digitale Discotronic-Stampfer mit analogem Wüterich-Punkrock, Nineties Uptempo-Grunge, klassischem Collegerock, New Wave oder Alternative. Bricht man diese Mischung auf das Wesentlich herunter, spielen HTLB weiterhin auf einem hohen Niveau perfekte, treibende, kurzweilige Indie-Songs mit einem unschätzbaren Hitpotential. 8 von 10 (christoph parkinson)

Blueprint-fanzine.de – jan 2013

In welchem Abstand hauen die Westfalen eigentlich ihre Releases raus?

Halbjährlich? Auch auf "Dead-eyed monkeys!" gibt es Elektro-Bass-Synthie-Punk mit Hooklines am laufenden Band. Weniger C64-Sounds als auf dem Vorgänger-Konzept-Album "Eurodance legacy", dafür musikalisch eine größere Bandbreite, erstmals sogar auch Balladen mit Piano ("Good heart" und "Leaders of tomorrow"), und wenn ich richtig höre, zwischendurch sogar echte Drums. Wer sich eine Best-Of von den GET UP KIDS brennen will, beweist ja bereits einen ziemlich breitgefächerten Musikgeschmack. Um HOW TO LOOT BRAZIL nahe zu kommen, kann man gleich noch die ganzen Nebenprojekte wie REGGIE & THE FULL EFFECT, THE NEW AMSTERDAMS und SPOON dazupacken und kommt trotzdem nicht im Ansatz dran. Auf "Dead-Eyed Monkeys!" arbeitet The Leach erstmals alleine und setzt seine ehemaligen Mitmusiker nur noch als (regelmäßige) Gastsänger ein. In Bezug auf die musikalische Vielfalt tut das dem Ganzen aber kein Abbruch – eher im Gegenteil. Und das alles gibt es auf der bandeigenen Homepage auch noch für lau. 8,5 von 10 (jg)

Visions – feb 2013 (short review)

Elektrockrock – selbst wenn man ihn als New Wave verkauft – hat es noch nie leicht gehabt. Erst recht nicht, wenn er aus Soest kommt. Dafür schlägt sich dieses Kraut-und-Rüben-Album ganz gut.

In-your-face.de – jan 2013

HOW TO LOOT BRAZIL sind eine Band, die immer für eine Überraschung gut ist. Eine Band, die auch einfach aus Spaß an der Freude ein Album einspielt, auf dem es keine Gitarren, sondern nur einen heftig wummernden Bass gibt. Eine Band, die fröhliche Synthie-Spielereien mit derartigem Highspeed-Geknüppel mischt, dass selbst gestandene Punkrocker weiche Knie bekommen. Eine Band also, bei der man nie genau weiß, was eigentlich als nächstes kommt.

Und dann schmeißt man mit „Dead-Eyed Monkeys“ das vierte Album der Soester in den Player und ist einmal mehr, wer hätte es gedacht, überrascht von dem, was die Truppe hier wieder auffährt. Statt pogotauglichen Punk-Kloppern erwartet den Hörer eine reichlich unerwartete Mischung aus Indie, Disco, New Wave und unverhohlenen Pop-Anbiederungen, die auf Anhieb, sprich in den Songs „Lost“ und „Amanda Lights“, zu gefallen weiß. Anschließend aber zeigt sich auch, dass HOW TO LOOT BRAZIL sich auf „Dead-Eyed Monkeys“ die Aufgabe gestellt haben, musikalische Grenzen in alle Richtungen zu pushen. Leider ist das Resultat hieraus ein Album, das neben gut rockenden Ohrwürmern wie „Amanda“ auch eher experimentelle Songs wie „Tongue Scissor“ oder „Good Heart“ beinhaltet, die mit ihrem offenkundigen 80er-Einschlag nicht jedermanns Sache sein dürften und meine schon einmal gar nicht sind. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein kleines Kopfnicken in Richtung Bands wie THE SMITH, THE CLASH oder auch FREEZEPOP, was teilweise gut ausgeht („Cruel Invention“), teilweise aber auch eher seltsame Früchte trägt („Bunker“). Dabei zeigen sich HOW TO LOOT BRAZIL handwerklich und im Songwriting zwar erstaunlich detailreich und ausgeklügelt, mir persönlich gefielen allerdings viele der alten Kompositionen, die teilweise irgendwie unfertig und daher impulsiv wirkten, besser als die 15 Songs auf „Dead-Eyed Monkeys“

Was HOW TO LOOT BRAZIL auf ihrem vierten Longplayer allerdings trotz aller Hit-And-Miss-Anleihen mitbringen, ist ein gesteigertes Maß an emotionaler Tiefe, was wohl jeder, der die Band vor „Dead-Eyed Monkeys“ einmal gehört hat, kaum für möglich gehalten hätte. In vielen Momenten des Albums schimmern verschiedenste Gefühlsregungen durch, wobei dies vor allem im neun Minuten langen „Leaders Of Tomorrow“ zeigt, das zugleich den Schlusspunkt als auch den Höhepunkt des Albums markiert. Allein das rund fünf Minuten lange Instrumentaloutro des Songs ruft bei mir mehr Gänsehaut hervor als viele andere Alben in Gänze und wirkt epischer als ein gleichzeitiger Schwertkampf gegen fünf Drachen. Hier sitzt auf jeden Fall jeder einzelne Ton exakt dort, wo er hingehört und die Musik dürfte sowohl Indie-Freunden, Rockern und Punkern gefallen als auch Elektro-Fans und Pop-Anhänger begeistern. Leider kann man dies nicht von allen 15 Songs auf „Dead-Eyed Monkeys“ behaupten, so dass das Album als erstes HOW TO LOOT BRAZIL-Release keine 7 Lumpis von mir bekommt. 6 von 10 (werner)

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ox-fanzine – july 2012

Außer Rand und Band! Auf ihrem neuen Album rasten HTLB aus: Sie hauen mit Hämmern auf Keyboard und Drums, springen mit ihrem ganzen Körpergewicht auf das Gaspedal und die Sängerin Ka verstärkt mit ihren eigenwilligen Rufen und Schreien auch noch die bereits tierisch hektische Musik.

Alle Songs wurden von Maik T. aka The Leach geschrieben, eingespielt und produziert. Gesangstechnisch hält er sich erstmals mehr im Hintergrund auf und überlasst diesen Part seiner Kollegin.

Das Ergebnis ist rastloser „Euro-Dance Amphepunk“ zwischen LES TRUCS, YOU SAY PARTY! WE SAY DIE! und der Eigenwilligkeit, für die die Band seit ihrem Debüt bekannt ist. Auf ihrer Homepage stehen die Songs netterweise wieder zum kostenfreien Download bereit.

Doch Achtung: Herzrasen und Schweißausbrüche sind als Nebenwirkung nicht nur möglich, sondern werden garantiert! (christoph parkinson)

in-your-face.de – may 2012

Hach ja, es ist doch immer wieder schön, ein Album von HOW TO LOOT BRAZIL anzuschmeißen. Ebenso wie die Vorgänger erreicht nämlich auch „Eurodance Legacy“ sofort in den ersten Sekunden das typische HOW TO LOOT BRAZIL-Feeling, das in etwa aus einem breiten Grinsen und dem Gedanken „Was zum Teufel geht hier gerade vor?“ besteht. Nur, dass HOW TO LOOT BRAZIL den Zuhörer diesmal noch unvermittelter mit einem Sound treffen, der in etwa klingt wie die VENGABOYS auf Crack.

Nach wie vor herrscht im Hause HOW TO LOOT BRAZIL heilloses Durcheinander und letztendlich ist das auch gut so. „Eurodance Legacy“ ist ein Album, dass es so sicherlich nicht noch einmal gibt und das dem Zuhörer mit Nummern wie „Laser Jones“ immer wieder vollkommen unvorbereitet mitten ins Gesicht knallt. Dabei geht „Eurodance Legacy“ noch deutlich mehr in die Vollen als die vergangenen HOW TO LOOT BRAZIL-Veröffentlichungen und schmeißt so ziemlich alles in den Mix, was man sich vorstellen kann: Punkrock mit weiblichem Gesang trifft auf fiepsige Elektro-Einspieler alá HORSE THE BAND, die wiederum auf Indie-Rock, Rockabilly, Metal und was weiß ich was noch alles treffen – Das einzige, was nicht dabei ist, ist eine Gitarre. Im Prinzip klingen HOW TO LOOT BRAZIL anno 2012 so, als hätte man einen Riesenhaufen NES-Spiele und literweise Energydrink ins Affengehege im örtlichen Zoo geworfen.

Und obwohl „Wahnsinn“ wohl das passende Wort ist, um „Eurodance Legacy“ adäquat zu beschreiben, hat der Wahnsinn doch irgendwo Methode. Alle Songs verfolgen einen ähnlichen Stil, was insofern schade ist, als dass noch der Vorgänger „Betamarx“ gerade durch ein unglaubliches Maß an Abwechslung glänzen konnte. „Eurodance Legacy“ prügelt hingegen mit Ausnahme von „Real American Hero“ über die mit zwanzig Minuten doch etwas kurz geratene Spielzeit gnadenlos nach vorne. Dass dabei teilweise ein wenig die Melodie verloren geht, ist zwar schade, allerdings wären der Welt ansonsten wohl kleine Hits wie „Lizzy, George And Ralph“ verwehrt geblieben. Außerdem muss man dann doch klar zugeben, dass HOW TO LOOT BRAZIL nicht sie selbst wären, wenn sie sich auf jedem Album ein Stück weit neu erfinden würden und dass ihnen der etwas härtere Stil alles in allem ganz gut zu Gesicht steht.

Auch auf ihrem dritten Album führen HOW TO LOOT BRAZIL die Floskel „da weiß man, was man bekommt“ wieder vollkommen ad absurdum, allerdings sollte die Band bei meinen Reviews („Eurodance Legacy“ ist schon das dritte HOW TO LOOT BRAZIL-Release, das ich besprechen darf) inzwischen wissen, was sie bekommt, nämlich knackige 7 Lumpis. (werner)

musikreviews.de – june 2012

Keine Ahnung, welche Drogen „The Leach“, a.k.a. Mastermind hinter HOW TO LOOT BRAZIL, nimmt, aber sie scheinen eher anregend als dämpfend zu wirken. Anders kann man den Output des BOA-Bassisten nicht erklären, der gerade am 3. Longplayer seines Solo-Projektes arbeitet und kurzentschlossen innerhalb von 5 Tagen diese 10 Songs hier zwischendurch komponiert und aufgenommen hat und damit quasi Album Nummer Vier vorzieht.

Aber auch die extrem knappe Produktionszeit tut der Qualität HOW TO LOOT BRAZILs keinen Abbruch, „Eurodance Legacy“ ist vielleicht einen kleinen Tick weniger variabel als es „Betamarx“ und „City Of Dead Plums“ waren, was dem Umstand geschuldet ist, dass hier keine Gitarre zum Einsatz kommt. Verblüffenderweise fällt dieses aber kaum ins Gewicht, die bekannt wilde Mischung aus Punk, Pop und Elektro ist in letzter Konsequenz eben ein extrem eingängiges und tanzbares Elektro-Pop-Punk-Hitwunder auf Speed, das von seinem Drive und dem charmanten Gesang lebt, den wieder Frau Ka beisteuert.

HOW TO LOOT BRAZIL wären nicht HOW TO LOOT BRAZIL, wenn sie nicht wieder ihren D.I.Y.-Weg des download-only über ihre unterhaltsame Webseite gehen würden, dafür gilt aber auch das „Bezahl-was-du-willst“-Prinzip. Einziger Kritikpunkt ist die recht kurze Spieldauer, die sich aber durch die Umstände, unter denen das Werk entstanden ist, und die Möglichkeit, den Preis anzupassen, zu entschuldigen ist.

FAZIT: „Eurodance Legacy“ trägt seinen Namen vollkommen zu Recht. Melodiös, treibend, tanzbar und ein weiteres kleines Meisterwerk aus dem Hause HOW TO LOOT BRAZIL. (Dr.O)

smash-mag.com – may 2012

Beim Anblick des Covers sollte man die CD schon ungehört in die „Kiste des Grauens“ legen. Nachdem man in letzter Zeit so viel musikalischen Müll bekommen hat, reicht mittlerweile nur noch ein Blick aufs Cover, um daran zu verzweifeln. Wäre da nicht der Bandname How To Loot Brazil. Da war ja was! Die grauen Zellen setzen sich in Bewegung und plötzlich macht es „klick“. Und plötzlich liegt „Eurodance Legacy“ schon erwartungsvoll im Player. Gleich der Opener „Pitfall“ lässt das schreckliche Cover in Vergessenheit geraten und regt den Appetit auf mehr. Das hier ist eine verspielte Mischung aus anarchistischem Punk und elektronischen Klimbim, um im nächsten Moment loszurocken. Und Regeln sind für die kreativen Krachmacher nur dazu da, lustvoll über den Haufen geworfen zu werden. Mit Leichtigkeit führen How To Loot Brazil auf „Eurodance Legacy“ ihren eigenwilligen Weg fort und haben sich im Vergleich zum letzten „Betamarx“ noch einmal deutlich gesteigert. Sehr cool! (markus a. tils)

blueprint-fanzine.de – may 2012

Im Grunde sind HOW TO LOOT BRAZIL für alles offen. Lo-Fi? Immer! Pop? Nur zu gerne. DIY? Selbstverständlich. Hymnen? Nichts leichter als das. Es gibt nur eine Sache, die sie lieber anderen Bands überlassen: Halftime-Rhythmen. Das hat zur Folge, dass ihre Songs im Schnitt zwei Minuten kurz sind, in denen aber alles gesagt wird. Übrigens kann man in zwei Minuten durchaus drei Refrains unterbringen. Dass HOW TO LOOT BRAZIL nur aus Bassgitarre, Synthies, Drumcomputer und Gesang bzw. Gekeife bestehen, ist eher nebensächlich, zumal man die fehlende Gitarre kaum bemerkt. Zwar kann es passieren, dass die markanten Synthies nach gewisser Zeit an den Nerven zehren, aber dann ist das Album bereits vorbei.

“Eurodance legacy” ist ein Album zum Abfeiern, nein, eigentlich gehört diese Band live auf die Bühne. Ausschließlich! Denn dort funktionieren Ka und Maik am besten. Und wer dann noch genervt sein sollte, ist definitiv kein Feierbiest! (jg)

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OX-Fanzine – nov 11

Die EP beginnt mit einem unheimlich starken Song: „Move operator“. Was für ein riesiger Indie-Hit! Und auch „The golden era of hometaping“ und „City of dead plums“ überzeugen und steigern die Begierde auf das neue Album fast ins Unerträgliche.

Der dritte Song – „3“ – hat allerdings eine der nervigsten Hooklines überhaupt. Abgesehen von diesem Downer, zeigt die Band, dass sie nach wie vor mit einer früheren deutschen Indie-Größe wie ROBOCOP KRAUS souverän mithalten kann.

Bääääääm! (christoph parkinson)

musikreviews.de – sep 2011

Satte 12 Punkte konnte der Vorgänger „Betamarx“ von mir einheimsen, so dass die Spannung auf die aktuelle Download-EP „City Of Dead Plums“ groß war. Und ja, BOA-Bassist „The Leach“ geht seinen Weg zwischen New Wave, tanzbarem Indie-Rock und großartigen Ohrwürmern unbeirrt weiter.

„Move Operator“ ist ein druckvoller Dancefloor-Smasher mit putzigem Text, „The Golden Era Of Hometaping“ ist purer Indie-Rock, der mich irgendwie an einen Bastard aus THE SMITHS und DEXY’S MIDNIGHT RUNNERS erinnert, die ja auch keine schlechte Referenz-Adresse sind. „3“ führt dann etwas in Elektronika-Gefilde mit trockenem Bass-Hintergrund und einem Gedankenspiel um eben jene Zahl, während der Rausschmeißer und Titeltrack ein wütender purer Hardcore-Song ist, der ohne Ende knallt.

FAZIT: Fantastisch, HOW TO LOOT BRAZIL sind mittlerweile wahrscheinlich die beste Indie-Band im Lande. Eingängigkeit bis hin zum Mehr-Hit-Wunder und jede Menge gute Laune ohne deutsche Bierseeligkeit. 12 von 15 Punkten! (dr.o.)

in your face.de – aug 2011

HOW TO LOOT BRAZIL aus Soest waren schon immer etwas anders als andere Bands. Angefangen bei Albumtiteln wie „Autofister“ und „Betamarx“ bis hin zur etwas gewöhnungsbedürftigen Mischung aus Pop, Rock, Indie, Punk, Elektro und was weiß ich was noch haben sich HOW TO LOOT BRAZIL eigentlich nie irgendwelchen Konventionen oder Erwartungen gebeugt, was sich auch auf der aktuellen EP „City Of Dead Plumes“ nicht ändert. Die drei Musiker spulen in elf Minuten vier Songs ab: Angefangen beim tanzbaren Elektro-Indie-Smasher „Move Operator“ über das rockige „The Golden Era Of Hometaping“ bis hin zum ruhigeren „3“ bieten HOW TO LOOT BRAZIL ein recht stimmiges Gesamtwerk, dass die Band mit dem Titeltrack der EP, der ein gradeaus durchgekloppter und sehr gelungener Hardcore-Song geworden ist, direkt wieder einreißt.

Zwar ist auch „City Of Dead Plums“ eine Veröffentlichung geworden ist, die einige genauso inbrünstig lieben wie sie andere hassen werden, ich persönlich muss mich allerdings klar auf die „Ich liebe es“-Seite stellen. Der Grund hierfür ist zum einen, dass ich mit dem Stil der Band, den ich an dieser Stelle einmal als „Riot-Pop“ bezeichnen würde (wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich diese Beschreibung irgendwann einmal gelesen oder sie mir selbst ausgedacht habe), inzwischen warm geworden bin, der andere Grund ist derjenige, dass drei Songs auf „City Of Dead Plums“ kleine Hits geworden sind, die absolut ins Ohr gehen, wobei ich „3“ von dieser Aussage ausschließen würde, da mich die Liebeserklärung an die titelgebende Zahl nicht wirklich mitreißen kann. Sicherlich bewegen sich HOW TO LOOT BRAZIL nicht unbedingt auf einem wahnwitzigen technischen Level, allerdings kann die Band dafür mit viel Einsatz, Vielseitigkeit, Innovation und Liebe zur Detail punkten. Sollte man definitiv mal antesten.

punkrocknews.de – jan 12

Ich muss gestehen, mein erster Gedanke als ich die EP in Händen hielt, war: “Wenn die sich ebenso viel Mühe mit ihrer Musik wie mit dem Plattencover geben, ist zu dieser Platte mit einem Wort alles gesagt”. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

How to loot Brazil singen auf der vier Lieder umfassenden “City Of Dead Plums” unter Anderem vom Festhängen in der Telefonwarteschleife, bürgerlichen Alltagssorgen und dem Ende des Heimvideozeitalters. Der Titeltrack “City Of Dead Plums” überrascht dann aber doch mit erstaunlicher Härte. Wenn man eine Genre-Schublade für How to loot Brazil finden möchte, muss man nicht lange suchen. Die Band ist zwar bei last.fm mit electronic, post-punk, Indierock, tanz du sau getaggt, aber eigentlich ist mit Indie schon alles gesagt. Angefangen beim typischen Beat bis hin zu der charakteristischen Art zu singen, passt alles einfach perfekt. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Es ist nicht so, als ob jedes Lied wie das andere klingen würde, denn das tut es ganz und gar nicht. Trotzdem passen die vier rockigen Songs gut zusammen und wunderbar in diese Schublade.

Ich bin der Meinung, dass musste einmal gesagt werden. Schließlich sind wir hier bei PUNKrocknews. Da sollten keine falschen Erwartungen an diese Platte geweckt werden. (mls)

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ox – sep 2010

Das Debüt von HOW TO LOOT BRAZIL aus Soest, „Auto Fister”, entpuppte sich nach mehrmaligem Anhören als ein phantastisches Album, auf dem es von Hits nur so wimmelt. Der zweite Longplayer, “Betamarx”, knüpft am Vorgänger an und setzt qualitativ noch einen drauf. Wenn man die Band mit internationalen Größen vergleichen will, trifft eine Mischung aus ROBOCOP KRAUS meets die besseren KAISER CHIEFS-Songs mit einem Löffel FORWARD RUSSIA und einem, trotz vieler Einflüsse dennoch eigenständigen Sound. Besonders großartig an der Sache ist, dass ihr die Songs kostenlos über einen Link auf deren Myspace-Profil herunterladen könnt.

medienkonverter – sep 2010

Heureka, heute morgen wachte ich auf und hatte gute Laune. Gut, dass das eine für den Leser eher uninteressante Information ist, ist die eine Sache. Dass How to loot Brazil mit ihrem Zweitwerk “Betamarx” aber alles dafür getan haben, um diese Stimmung aufrecht zu halten, dürfte aber von Interesse sein. Und zwar für jeden einzelnen von euch. Denn “Betamarx” ist ein pfeilschnelles und waviges Pop-Punk Album, das konsequent auf Elektrobeats, Rock und geschätzte 200 andere Stile setzt und dabei auch noch alle Auswüchse der letzten 20 bis 30 Jahre beachtet. Klingt übertrieben? Klingt anstrengend? Nein! Naja, doch! Egal!

Die Truppe aus Soest schafft in 14 knackigen Songs das kleine Wunder, einfach mal alle Freiheiten zu nutzen. Die über allem schwebende Punk-Attitüde ist dabei vielleicht das verbindende Elemente, ansonsten unterscheidet sich jeder einzelne Track einfach mal grundlegend von den vorherigen. Und denoch geschieht das kleine Wunder und “Betamarx” klingt wie aus einem Guß. Auch innerhalb der einzelnen Tracks wird heftig gewerkelt – so denn es zum Thema des Liedes passt (“Simple Disko Musik” bleibt über die gesamte Spieltzeit seinem Namen treu). Einzelne Lieder an dieser Stelle herauszunehmen halte ich für unangebracht – How to loot Brazil muss man selbst gehört haben. Und nun der Knaller, weswegen ich auch direkt zum Ende komme: “Betamarx” toppt in Sachen Kreativität, Mut und Qualität einen Großteil professioneller Veröffentlichungen und wird denoch auf der Myspace-Präsenz für lau angeboten. Also stoppt das Lesen und holt euch das Teil! (horrsch d)

regioactive – sep 2010

Jede Band, die heutzutage etwas auf sich hält, bedient sich diverser elektronischer Elemente, um ja nicht den Anschluss an die aufgekommene Mode zu verlieren. Wenn man dann bei einer Band liest, sie mache Elektro-Post-Punk, könnte man so ziemlich alles erwarten – von Atari Teenage Riot über The Prodigy bis hin zu Gossip. Doch die Rechnung geht mit dem zweiten Album betamarx von How To Loot Brazil nicht auf. Das Trio aus Soest baut elektronische Mittel in ihre Songs ein, als wären sie ein zusätzliches Instrument: weder drängen sich die Sounds zu sehr auf, noch verschwinden sie im Hintergrund und verkommen dadurch lediglich zu Pop-Elementen. Jeder Song öffnet sein eigenes Kapitel unter der Überschrift der Elektro-Klangwelten, ohne die Platte zu einer zufälligen Geschichtensammlung verkommen zu lassen. This is Progress ist mit einer feinen Synthiemelodie gespickt, die sich keineswegs aufdrängt, und ist einer der vielen tanzbaren Songs vonbetamarx. In Au revoir le monde oder auch As soon as we are millionaires schafft es die Band, die Elektroelemente und die handgemachten Anteile so zu verschmelzen, dass eine Trennlinie kaum auszumachen ist. Applause for the quitters kommt am Anfang trashig daher, durch den Gesang wird aber sehr schnell ein Britpop-Bezug hergestellt und auch dieser Track zeigt, wie überraschend die Arrangements von How To Loot Brazil sind. Es gibt auch ein paar Nummern, die anfangs gewöhnungsbedürftig sind und sich erst nach mehrmaligem Hören erschließen, z.B. das Hardcore-lastige Swollen head oder die, wie der Name schon verspricht, Disko-Nummer Simple Disko Musik. Mit8 bit games und Love song for the unloved wird wiederum die gemächlichere Seite der Band gezeigt und ein ruhiger Abschluss gefunden. Das einzige Manko der Platte ist in vielen Stücken die Ähnlichkeit zu Bloc Party (im Titel congo), doch selbst für Gegner des Britpops ist der englische Akzent nur ein weiteres Detail, das sich perfekt ins Gesamtbild einfügt. Alles in allem ist betamarx ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Elektro und Gitarre mit vielen tanzbaren Indienummern, aber auch mit der vollen Bandbreite elektronischer Experimente. Und das Beste: betamarx kann man sich kostenlos herunterladen. (dorothe nickel)

blueprint – aug 2010

Die meisten Leute verstehen diese Band nicht. Das merkt man zum Beispiel an den sehr kontroversen Kommentaren, die man unter ihren selbstgemachten Youtube-Videos finden kann. Beim “Protest song” playbacken HOW TO LOOT BRAZIL im Sommeroutfit in einem typischen Einfamilienhaus-Garten mit Plastik-Swimmingpool, während im Hintergrund ein kleiner Hund durchs Bild streunt. Dazu fällt MetalKronic ein: “You shouldn´t be using the name of my country to make crappy music” während BoehseronkelP sich über die grüne Badehose und die Figur des Bassisten aufregt. Manchmal sagen Usernamen bereits mehr als tausend Worte.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Fans, die von einer “großartigen und sehr unterschätzten Band” sprechen und selbst die Visions ließ sich zum größtmöglichen Lob hinreißen, wenn sie feststellt “genialer als die Band wohl selbst ahnt”.
Dem kann man nicht viel hinzufügen, außer, dass “Betamarx” noch besser ist als das Debüt. Die Drumcomputer-Sounds sind geblieben, ebenso die Achtziger-Keyboard-Sounds, aber die Hooklines lassen sich nicht weiter ausfeilen und Tanzbarkeit nicht weiter steigern. Checkt diese Band, denn ihr neues Album gibt es ausschließlich zum Download auf ihrer Myspace-Seite. Natürlich kostenlos.

terrorverlag – oct 2010

HOW TO LOOT BRAZIL ist keine Anleitung darüber, wie man bitteschön Brasilien ausräubern kann, sondern eine Soester Popband mit einem Synthesizer und viel zu viel guter Laune! Die „Post-Punker“ haben bereits zwei Alben draußen, der Vorgänger „Autofister“ aus dem vergangenen Jahr hat es dabei sogar in so mancher Leute Munde gebracht. Ob diese junge Band es aber zu mehr bringt als zu halbwitzigen Sprüchen über ihren Bandnamen? Schnell mal reingehört und sich selbst ein Bild drüber gemacht.

Die ersten vier Songs reichen quasi, um einen total auf XTC zu bringen. Spätestens bei „Applause for the Quitters“ ist Schicht im Schacht vor lauter Alt-Konsolen-Gedudel und einem geradezu einschüchternden Tempo der Musik, die so einen hüpferigen „Auf geht’s!“-Rhythmus vorschlägt, wie man es teilweise bei den KAISER CHIEFS gesehen hat zu ihren guten Tagen. Alles in Allem wirken HOW TO LOOT BRAZIL wie die hyperaktive Version von diesen hippen Ökokindern, die sich Wollmützen und Hornbrillen aufsetzen und auf Gameboys, Chiptunes und Röhrenjeans stehen. Die alles, was so ein bisschen Öko und Retro wirkt, mögen, sich untereinander echt gut verstehen und über Peruanische Kaffeebauern und Atomstrom quatschen können, sonst aber eher rätselhaft bleiben. Wie gesagt, das aber in ganz schnell und ganz laut und ganz wuuuuuh!!! Atemberaubender Geschwindigkeitstaumel, der aber wirklich das ganze Album durch anhält! Ist ja nicht so, dass wir nach den ersten vier Tracks trotz gleichem Tuning aufhören würden, neeeein. Eben mal aus der Achterbahn lehnen, kotzen und weiter geht die Fahrt!

Soll sich jetzt gar nicht so negativ lesen wie… also… hach noch mal von vorn. „Betamarx“ ist an und für sich für Liebhaber und Leute die es vertragen, dass Musik ganz schnell und ganz fröhlich und ganz düdelig ist – wie gesagt, ne gute Portion Chiptune haben HOW TO LOOT BRAZIL eben intus – echt ein tolles Album, wird einem aber auch schnell mal zu viel, wenn man nicht eh gerade total hyper und happy ist, oder es werden will auf die brutalste Art und Weise. Lustiges Album mit lustigen Liedchen und auf seine ganz eigene Art und Weise eben irgendwie trendy, chic und cool. (ronja pludra)

roter dorn – okt 2010

Die Rückseite des CD-Covers belehrt uns, dass sich hinter der Band How To Loot Brazil ein gewisser Herr The Leach verbirgt, der für Musik, Texte und auch die Instrumente verantwortlich ist. Soweit so unergiebig. Ein Blick in den gut sortierten Platten- bzw. CD-Schrank offenbart dann, das eben jener Herr gelegentlich bei „Philip Boa & the Voodooclub“ die Bass-Saiten zupft, ist also in der Musik-Szene kein wirklich unbeschriebenes Blatt. Mit „betamarx“ legt er, ein Jahr nach Erscheinen des Debüts „Autofister“, sein zweites Album auf. Beim Vertrieb werden eher ungewöhnliche Wege eingeschlagen, so kann können die 14 Tracks auf http://www.howtolootbrazil.com/ kostenlos herunter geladen werden.

Der Opener „Little Children“ lässt nichts Gutes vermuten: Krachige Gitarren, wütende Vocals und eine allgemeine Aggressivität lassen eher an eine Depro-Punkband aus den späten 70ern denken, als an eine aktuelle Veröffentlichung. Allerdings kann sich dieser Eindruck nicht wirklich lange halten, folgt doch mit „This Is Progress“ eine schöne, poppige Nummer mit eingängiger Melodie die sich schnell im Gehörgang festsetzt. Etwas härtere Passagen innerhalb des Songs sorgen glücklicherweise dafür, dass er nicht in zu seichte Gefilde abgleitet und bis zum Schluss spannend bleibt. Nächstes Lied, nächster Stilwechsel. The Leach bedient sich für „Au Revoir Le Monde“ hemmungslos bei New Wave und Discosound und bastelt aus diesen Elementen eine durchaus tanzbare Nummer, die dennoch mit einem intelligenten Text aufwarten kann und nicht so seicht ist, wie es beim ersten Anhören erscheint. Die Härteschraube wird bei „Swollen Head“ wieder um einige Drehungen angezogen, bei dem die wütenden Instrumente ständig im Wettstreit mit den teils geschrieenen Vocals liegen, besonders die weibliche Stimme setzt hier einige spannenden Kontraste. Die folgenden Stücke bewegen sich wieder auf etwas gefälligeren Pfaden, mischen elektronische Musik mit Gitarren und eingängigen, vielleicht etwas zu eintönigen, Beats. Schließlich erreicht das Album mit „Simple Disko Musik“ seinen, zumindest aus meiner Sicht, Tiefpunkt. Dieser Titel macht seinem Namen alle Ehre, paaren sich hier doch einfach gestrickte Computerbeats mit belanglosen Textfetzen, die spätestens nach zwei Minuten an den Nerven des Hörers zerren. Nach weiteren zwei Minuten ist diese Tortur aber glücklicherweise überstanden und es geht in gewohnter Manier weiter. Der Song mag zwar ironisch gemeint sein, doch das ändert nichts an der Tatsache dass er nervt. Sehr elektronisch kommt der Titeltrack „betamarx“ daher. Hier wurde fast vollständig auf traditionelle Instrumente verzichtet und ganz auf eingängige Beats gesetzt, was leider nicht vollständig gelingt, fehlt dem Stück doch ein herausragendes Element. Dies gelingt dafür bei „8 Bit Games“ umso besser. Eigentlich ein eher unspektakuläres Stück aus einigen einfachen, langsamen Computerbeats und ein wenig Gitarrenuntermalung, gelingt es dem Track doch sich recht hartnäckig im Gehörgang fest zu setzen. Einen Grund dafür gibst es eigentlich nicht, doch dafür funktioniert es ganz gut. Zum Ausklingen eignet sich das letzte Stück “Love Song For The Unloved” recht gut. Dieser Track kommt schon fast melancholisch daher und setzt einen gelungenen Schlußpunkt unter dieses (fast) rundum überzeugende Album.

Das Album einzuordnen gestaltet sich nicht grade als einfache Aufgabe, bedient sich „betamarx“ an Elementen verschiedenster Stilrichtungen, vom schnörkellosen Rock über 70er Jahre Punkanleihen, New-Wave-Einsprengsel bis hin zu Beats für die Dorfdisco. Trotzdem gelingt es How To Loot Brazil aus diesen einzelnen Versatzstücken ein funktionierendes Ganzes zusammen zu basteln und, abgesehen von „Simple Disko Musik“, ein durchweg gelungenes Album abzuliefern.
Die Produktion ist ordentlich und sauber ohne dabei die Ecken und Kanten der verschiedenen Stücke glatt zu bügeln. Grade die Vielseitigkeit der verschiedenen Musik- und Gesangsstile, besonders die vereinzelt eingesetzten weiblichen Vocals, funktionieren recht gut zusammen.

Gute, abwechslungsreiche Musik für Freunde der alternativen Klänge zu einem unschlagbaren Preis. Da kann man als Hörer eigentlich nicht viel falsch machen und sich schon auf das nächste Machwerk von How To Loot Brazil freuen. (marcus pohlmann)

bloom.de – sep 2010

Nach wie vor sind die Lieder des Projekts How To Loot Brazil eigenwillige Zusammenstellungen musikalischer Ideen. Ihr Vater könnte ein Wirrkopf sein, ein unruhiger Forscher, ein Witzbold, ein menschlicher Spielball seiner Eingebungen oder ein Individuum, welches diese eigenartigen Eigenheiten in seinem Wesen zu vereinen sucht. Auch “betamarx”, das zweite Album, schlägt Wege ein, um dann blitzschnell klangliche Richtungswechsel vorzunehmen.

Ein Album von How To Loot Brazil gleicht einem Tummelplatz, einem Schnelldurchlauf in Bezug auf die musikalische Sozialisierung. Riesige Stoffsammlungen, Datenbanken und Verweissysteme, namentlich Rock, Metal, Pop und Techno, sind laut “betamarx” lediglich Experimentierfelder, auf denen nur zählt, dass das Ende in verblüffenden Heidenspaß mündet oder eben fröhlich eskaliert.

Wer nur lang, engagiert und zielstrebig genug stöbert und Verbindungen schafft, ohne Hemmungen zu haben, installiert Euphoriefallen aus der eigenen musikalischen Vergangenheit. The Leach, verantwortlich für Text- und Musik-Gesamtheit auf “betamarx”, hat sich in seiner Dachkammer herumgetrieben, sämtliche Kartons und zugestellte Ecken durchforstet, um alte wie neuere Erinnerungen hervorzuwühlen. Aus ihnen sind Stücke entstanden, welche dem Eklektizismus lachend zubrüllen: Hurra, Hurra, die Old School brennt lichterloh. Entzündet durch ein Dutzend Stil-Zusammenstöße pro Komposition.

Wie schön, dass diese Kollisionen frei downloadbar sind, via myspace-Seite des Projekts. Ein feiner Zug. (t.stalling)

ffm-rock – okt 2010

Maik T. aka The Leach ist vielleicht einigen Szenekundigen als Tieftöner der Dortmunder Independent Spezialisten PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB bekannt. Mit HOW TO LOOT BRAZIL lebt der Soester seit 2007 seine eigenes Kunstverständnis aus, welches mindestens so krude wie der gewählte Bandname (Irgendwo habe ich gelesen, dass es sich hierbei um einen Reiseführer in einer Simpsons Folge handelt) und gar nicht so weit von seinem Hauptbrötchengeber entfernt ist. Eine für ungeübte Ohren mehr als eigensinniges Potpourri aus schnellem Melo-Punk, Indie Rock, New Wave Stumpfsinn inklusive 80er Kaufhaus Keyboards, billigen Electro Schrägheiten und Atzen-Disco (!). The Leach kloppte und sang im beinahe Alleingang alle 14 Songs (plus drei Nummern des Audio Fister Debüts) im heimischen Studio/Schlafzimmer ein und versteht es trotz der teilweise gegensätzlichsten musikalischen Ergüsse wie beispielsweise “Simple Disko Musik” (Titel ist Programm!) oder dem angepissten “Swollen Head” der Marke Hardcore-Punk (!), beinahe allen Stücken einfache und eingängige Arrangements sowie Mitsing-Refrains einzubauen, sodass es zumindest für Independent Fans, die gerne NOCH weiter als über den regulären Tellerrand schauen, ein wahres Fest sein dürfte. Das die ganze Chose zudem ungemein tanzbar ausgefallen ist, dürfte in den Clubs ebenfalls zu kollektiven Massenzappeleien führen. Für kuttentragende Langhaar-Rocker ist dagegen nicht viel zu holen, sieht man mal von den zwei bis drei Indie-Punkrock Songs ab, die sich gerade so im linken / rechten Ohr niederlassen, ohne das es einem querkant zum anderen wieder herausfliegt. Appropos “holen”: Betamarx steht auf der HOW TO LOOT BRAZIL Myspace Seite zum FREIEN Download zur Verfügung – und nur da. Das heißt auch, dass mal abgesehen von uns Kritikern, die sich das Album ein paar Mal antun müssen, keiner wirklich meckern darf, da schließlich für umme! Für mich als halbwegs konventionellen Rocker gibt es zu Betamarx letztlich nur ein Fazit: Es ist klar, dass das Gebotene keine bierernste Kunst ist, Ironie und Witz dahinter steckt. Aber selbst wenn man den “Witz” verstanden hat, heißt das noch lange nicht, dass man darüber lachen kann/muss. Musik ist und bleibt halt Geschmackssache.

soundmag – aug 2010

How To Loot Brazil ist das Soloprojekt von Maik T., besser bekannt als The Leach, noch besser bekannt als Bassist von The Voodooclub, der Band von Phillip Boa. Anscheinend hat der Mann neben seinem Brotjob noch eine Menge Zeit, denn Betamarx (genialer Titel übrigens) ist schon sein zweites komplettes Album. Offiziell erschienen ist es im Oktober 2009, zaghaft beworben wird es erst diesen Sommer, weshalb unhippe alte Knochen wie ich auch erst jetzt in den Genuss dieses wirklich großartigen Indie-Disco-Wave-Punk-Cocktails kommen.

Die Liste der musikalischen Referenzen ist lang und vielfältig (siehe die Website von HTLB), ich persönlich fühle mich streckenweise an Atom & His Package, Boney M., The Notwist oder The Robocop Kraus erinnert, wobei niemals ein Plagiatsverdacht aufkommt. Die Tracks sind abwechslungsreich, songwritingtechnisch astrein und obendrauf noch extra knackig produziert; mit “This Is Progress”, “Applause For The Quitters”, “8 Bit Games” und “Love Song For The Unloved” sind gleich vier veritable Hits unterschiedlichster Couleur am Start. Soweit ich weiß, hat Mr. Leach das Album fast vollständig selber geschrieben und in seinem Schlafzimmer (!) eingespielt/produziert, was die Sache noch erstaunlicher macht. Das Bemerkenswerteste an “Betamarx” ist allerdings, dass man die Platte in Spitzenqualität dauerhaft umsonst auf der Myspace-Seite von HTLB herunterziehen kann. Da der Download dort manchmal etwas umständlich ausfällt, gibt’s an dieser Stelle einen schönen und natürlich völlig legalen Direktlink. Auf dass sich dieses rundum gelungene Album flugs in den Kulturzentren, Clubs und Wohnzimmern dieser Welt verbreite! (alex plaum)

sonic seducer – aug 2010

“the leach zupft eigentlich in phillip boas voodooclub die basssaiten, mit seiner band HOW TO LOOT BRAZIL legt er nun album nummer zwei vor. das debut “auto fister” wurde von kritikern und fans hoch gelobt, und auch beim zweitlingswerk gibt’s einfach nichts zu meckern. vierzehn straighte up- und midtemponummern, die beschwingt zwischen post punk, indierock, electro clash, disco und new wave wandeln, bieten tanzbare abwechslung. trotz eigenwilligem stil, bietet der vorherrschende synthesizer-gitarren mix ohrwurm- und tanzflächentauglichkeit. tracks wie “this is progress”,”simple disko musik”,”as soon as we’re millionaires” oder “lucky boy” sind nur einige beispiele.
the leach hat aber nicht nur die mitreißenden melodien im alleingang und im eigenen schlafzimmer produziert, auch für die texte zeichnet er komplett verantwortlich.
das resultat ist ein fantastisches album, das es mit dem debut locker aufnehmen, wenn nicht dieses sogar toppen, kann. obendrein gibt es das album für umme auf myspace.com/howtolootbrazil (daniela florek)

pinhead.de – sep 2010

Hui! Da bin ich beim ersten Stück noch am Grübeln, ob mir das – was hier gar nicht so unpassend in der Gesamtheit als „Electro Post Punk“ bezeichnet wird – denn wohl wirklich gefällt. Und dann bläst mich der zweite Track tatsächlich völlig weg. „This is progress“ mit seinem schönen „This is the first day of my life, this is progress“ im Refrain ist ein lupenreiner Powerpopper, der sein Vorbild in den späten Siebzigern sucht. Tatsächlich ist das Stück jedoch eher untypisch, da sonst hier die elektronischen Elemente dominieren. Natürlich wird es es somit im Anschluss nicht nur etwas moderner, doch auch die weiteren Einflüsse die sich hier niedergeschlagen sind eigentlich ebenfalls nicht gar zu aktuell, sondern in den Achtzigern zu finden The JAM, BUZZCOCKS, SIGUE SIGUE SPUTNICK, CURE… alle haben sie hier mehr oder weniger ihre Einflüsse hinterlassen. Der Nosense Disco Track „Au revoir le monde“ , aber auch „Simnple Disko music“ könnten auch einer Kollaboration von DEVO und Malcolm Mac Laren entstammt sein. Bei „Applause for the quitters“ denk ich regelmäßig daran, dass ich mal wieder die olle SUICIDE COMMANDO Maxi auflegen wollte. Und auch „Lucky Boy“ hätte in den Achtziger auf der Tanzfläche zum beliebten Schritt vor, Schritt zurück, Augen immer auf die Boden und die spitzen Stiefel gerichtet eingeladen.

Insgesamt ist das alles hier – trotzdem es wie eine einzige große Referenz an die Achtziger wirkt – auf Grund der Leichtigkeit mit der man hier variiert, und dem auch vermittelten Spaß an all dieser – meist sehr Tanzflächen geeigneten – Abwechslung einfach … ein ganz großer Wurf! Klasse!

musik an sich – sep 2010

Betamarx ist das zweite Album der Electro-Post-Punk-Indie-Rocker How To Loot Brazil und dazu gibt es dieses Werk auch noch kostenlos zum Download auf der MySpace Seite der Band. Und dafür hat man nicht einfach irgendwelchen Ausschuss eingespielt, sondern man bekommt richtig gute Songs, die nahtlos an das gute Debüt Auto Fister anschließen.

How To Loot Brazil gelingt es Hooklines zu kreieren, die sich in den Gehörgängen festsetzen, wie z.B. beim Song “This is Progress“, der ein angenehmes Hitpotential besitzt. Musikalisch mixt man viele unterschiedliche Musikstile zusammen, die auf den ersten Blick nicht so recht zusammengehen wollen wie Rock, Metal, Pop aber genauso Techno, Disco, Wave oder Punk. Und das funktioniert bei How To Loot Brazil richtig gut, auch wenn manches erst einmal etwas verwirrend wirkt. Nach mehrmaligem Hören merkt man aber, dass das Ganze genau so zusammengehört und nicht anders. Die sehr tanzbare Musik macht dann so richtig viel Spaß.

Betamarx ist ein starkes Ausrufezeichen der Band. Man darf schon auf das Album Nr. 3 gespannt sein, an dem How To Loot Brazil gerade arbeiten. Antesten empfohlen.

smash mag – aug 2010

„Betamarx“ ist alles. Die Menschen von How to Loot Brazil aus Westfalen geben in loser Form einen fast schon archivarischen Einblick in das, was so die letzten, sagen wir, 35 Jahre im alternativen und kommerziellen Pop von Bedeutung war. Die Einstellung ist Punk, alles kann, aber bitte nicht zu gekonnt. Barfuss im „Congo“ rumlaufen, die Band warnt ausdrücklich davor, ist genauso gefährlich wie ein „Holiday in Cambodia“, New Wave ist Punk, ist Eurodance. In den äußerst tanzbaren, ja schon banalen Rhythmusfiguren, winken die Atzen und Frittenbude dümmlich grinsend von der versifften AZ-Toilette, „Au Revoir le monde“ geht gerne noch 25 Jahre weiter zurück, der Beverly Hills Cop wird ins Weltall geschossen und es macht ob seines wissenden Charmes gehörig Spaß. In solchen Songs, „this is Progress“ ist noch so einer, kommt ein feines Gespür für elegante Melodien zum Tragen, welches „Betamarx“ davor bewahrt, ein reines Hippster Cluster zu werden. Diese ironisch distanzierte Art der Partymusik wusste man schon bei den frühen Alben der Robocop Krauss zu schätzen, How to Loot Brazil machen sich zwar merklich ein wenig lustig über das simple Geschunkel in „Applause for the Quitters“, wissen aber auch: das knallt total. „Swollen Head“ wirkt da ein wenig wie die panische Selbstvergewisserung, dass die Band aus Bereichen wie Punk und Hardcore kommt. Ok, das klappt noch, weiter mit dem bewusst tumben „Lucky Boy“, welches zeigt, dass man die Muckibude auch mit Beats von Sin with Sebastian befeuern könnte. Dieser Song oder das ähnlich gelagerte „Simple Disko Musik“ sind dabei nur vordergründig Kritik an verblödeten Stiernacken oder Lip Gloss getränkter Club Schlampen. Die Parolen sind derart oberflächlich und plakativ gehalten, dass sie eher wie Karikaturen von „Ich bin dagegen“ Songs sind, also eher eine Watschen für die zwanghaft Unangepassten. Aus solchen Überlegungen zieht sich, abseits von der mitreißenden Musik selbst, der Spaß an „Betamarx“. Das einzige Risiko, welches bei diesem Album besteht, ist, dass es aufgrund seiner stilistischen Üppigkeit sich im Ganzen auf null zurücksetzt, die Summe aller Teile ein vermatschtes Ganzes ergeben. Deshalb ruhig in kleinen Dosen genießen, ist schon sehr erhellend, das Ganze. Und das Beste: „Betamarx“ gibt’s für lau unter folgender Adresse: myspace.com/howtolootbrazil

(martin makolies)

in your face.de – sep 2010

Was kann man von einer Band mehr erwarten, als eine Anspielung auf die Simpsons im Bandnamen (HOW TO LOOT BRAZIL ist der Titel eines Buches, das Lisa in Homers Handgepäck entdeckt, als sich Familie Simpson auf den Weg nach Südamerika macht) und ein grenzdebiles Wortspiel im Albumtitel? Ich muss wirklich sagen, dass ich heilfroh bin, dass mir “Betamarx” auch musikalisch zusagt, da es mir in der Seele weh getan hätte, eine Band zu verrreißen, die mir von Anfang an so sympathisch ist. Das, was musikalisch auf dem zweiten Longplayer der Soester von HOW TO LOOT BRAZIL so abgeht, lässt sich schwer in Worte fassen, weshalb ich mich passend zum Bandnamen einer Simpsons-Analogie bedienen muss. HOW TO LOOT BRAZIL sind in etwa das musikalische Äquivalent von Eleanor Abernathy (besser bekannt als “die Katzenfrau”): Komplett durchgeknallt und jenseits von gut und böse, aber gerade deswegen so unglaublich unterhaltsam. Man könnte sagen, dass HOW TO LOOT BRAZIL Indie-Rock mit elektronischen Elementen aus den 80ern bzw. frühen 90ern bieten und dies mit Songs wie “Applause For The Quitters” oder “Sniper” belegen, allerdings finden sich auf “Betamarx” ebenso fast schon dem Rock’n Roll zuzurechnende Kracher wie “Swollen Head”, stumpfestes Dorfdisko-Gepolter mit einer gehörigen Portion Ironie (“Lucky Boy”, “Simple Disko Music”) und Lieder, die einen hip-hoppigen Groove besitzen (“As Soon As We’re Millionaires”, “Betamarx”). Weil dermaßen viel Abwechslung den Soestern aber anscheinend immer noch nicht genug ist, holt “Betamarx” gegen Ende der etwa 45 Minuten Spielzeit noch einmal die emotionale Keule hervor und liefert mit “8-Bit Games” und “Love Song For The Unloves” zwei ruhige Songs ab, die nichtsdesdotrotz absolute Highlights des Albums darstellen. Leider zeigt sich auch bei “Betamarx” ein typisches Problem abwechslungsreicher Alben mit einer hohen Spannweite über mehrere Genres, nämlich, dass nicht alle Songs wirklich überzeugen können. Stumpfes Disko-Gebimsel wie das passend betitetelte “Simple Disko Music” und “Lucky Boy” sind zwar beim ersten Durchgang noch für einen Schmunzler gut, fallen aber schon beim zweiten Durchlauf der Skip-Funktion zum Opfer und unterbrechen immer wieder das Hörvergnügen. Im Großen und Ganzen aber muss man HOW TO LOOT BRAZIL neidlos anerkennen, dass die Band mit “Betamarx” ein Album geschaffen hat, das über weite Strecken überzeugt und unter den Tracks, die nicht nach einmaligem Hören ihr Pulver verschossen haben, eine enorme Hitdichte aufweißt. Songs wie “Au Revoir Le Monde”, “As Soon As We’re Millionaires”, “8-Bit Games” oder “Sniper” sind kleine Goldstücke, die man gar nicht oft genug hören kann und die beweisen, dass HOW TO LOOT BRAZIL in der kleinen musikalischen Nische, die die Band besetzt, eine passable Figur machen. Sicherlich ist “Betamarx” kein Album von internationalem Format und es bleibt höchst zweifelhaft, ob HOW TO LOOT BRAZIL jemals einer breiten Masse gefallen werden, allerdings bleibt “Betamarx” unterm Strich ein nettes, abwechslungsreiches Album, das man sich ruhig einmal umsonst auf der Myspace-Seite der Band herunterladen sollte.

handlemedown.de – aug 2010

Manche Bands machen einfach. Die denken wenig und lassen ihre Ideen einfach von der Leine. HOW TO LOOT BRAZIL aus der „westfälischen Provinz“ sind solch eine Band. Hier wird einfach alles von Rock bis Punk, von Elektro bis Disco in einen großen Mixer geworfen. DEPECHE MODE, NDW, PLACEBO oder schwedischer Schweinerock? Prinzipiell ist das alles kein Problem, wobei bei der Elektronik mehr als nur ein Hauch 80s mitschwingt. Der rockige Opener „Little Children“ ist davon noch weit entfernt. Da denkt man eher an eine Band wie die FOO FIGHTERS. „This Is Progress“ ist dann schon tanzbarer, klarer vor allem. Mit ein paar Synthie-Effekten, was spätestens bei „Au Revoir Le Monde“ auf die Spitze getrieben wird. 80s-Synthie-Pop mit gewissem Trash-Appeal rückt den Rock komplett beiseite. Bei „Applause For The Quitters“ wird die Schlagzahl an Beats deutlich erhöht. Rockigere Töne dann bei „Swollen Head“ und „Ignoramus The First“, während man seine wilden 80-er wieder bei „Lucky Boy“ oder „Simple Disco Musik“ – ausnahmsweise mit Frauengesang – ausleben kann. Es geht hin und her, nur selten gibt es mal zwei Songs gleicher Art am Stück zu hören. Wobei man ihnen keine Konzeptlosigkeit vorwerfen kann, dafür schimmert der rote Faden dann doch zu sehr durch. Ein gewiss anderes Album mit unbestreitbaren Reizen, wobei man ganz bestimmt aber ein Faible für die 80-er mitbringen sollte. Wer sich da angesprochen fühlt muss nicht lange nachdenken, denn das gesamte Album gibt es kostenlos auf ihrer MySpace-Seite.(christian)

music-scan – aug 2010

Um den Namen des Outlets weiter zu streuen und den dann wieder regulär veröffentlichten dritten Longplayer vorzubereiten, an dem derzeit gewerkelt wird, gibt es „Betamarx“ als Gratis-Download auf myspace. Keine gänzlich neue Idee, jedoch immer wieder willkommen, wenn denn das Musikalische stimmt. The Leach hat in seinem Schlafzimmer einen reduzierten, stets poppigen Mix aus New Wave, Post-Punk und LoFi-Electronica geschaffen. Starke, eingängige Hooklines werden entlang simpler, repetitiver Beats entwickelt und mit einprägsamen Refrains versehen. Fertig sind die Songs von HOW TO LOOT BRAZIL, die vor allem auf Tanzbarkeit und Spaß abstellen. ,Simple Disko Musik‘ heißt der neunte der 17 Tracks von „Betamarx“, was das Treiben des Deutschen auf den Punkt bringt. Das Material schlägt in etwa in der Mitte zwischen Retro-Charme und hipper Clubbigkeit auf und verändert seine Zusammensetzung mal zugunsten der Electronica-Kante, mal in Richtung Post-Rock. Abwechslung stellt sich da zwangsläufig ein, auch wenn die Stücke von HOW TO LOOT BRAZIL in ihrer Anlage auf notwendige Elemente beschränkt bleiben und mehr als alles andere auf poppige Dreistigkeit setzen. Den Gratis-Download auf myspace sollte man sich nicht entgehen lassen. Unterhaltungswert besitzen HOW TO LOOT BRAZIL in jedem Fall. (arne)

riot radio – sep 2010

Gut hier residiert man zwar auch in D-Land, gesungen wird aber auf englisch. Das ist dann nicht der einzige Unterschied, denn hier geht es elektronisch zu. “Electro Post Punk” ist ja mal wieder so ein Wortungetüm das ich nicht mag und die meisten Electro-Punk-Gemisch Bands finde ich auch eher BRRRRRR. Wobei ich einigen auch was abgewinnen kann und wer mich kennt weiß, dass ich hier auch einige alte New Wave Sachen im Regal stehen habe.
Aber erst mal reinhören – Eigentlich kommen “How To Loot Brazil” recht nett rüber, der Electro bleibt eher im Hintergrund und Gitarre und Gesang dominieren die angenehm flotten, melodischen Stücke. Zumindest die ersten beiden, dann wird es für mich doch zu elektronisch und zu soft. Auch auf dem Rest des Albums sind noch ein paar Perlchen versteckt z.B. “Swollen Head”, das meiste ist mir aber nicht mehr so ganz meine Sache.
Alles in allem ein gemischtes Album (mal Punk, mal Electro mal Richtung NDW, hin und wieder muss man auch an neuere Chumbawamba denken), mit richtig guten Songs aber auch welchen die mich recht schnell den Forward-Button betätigen lassen.
Aber bildet euch selber ein Urteil, das Album kann man kostenlos auf der Homepage downloaden. (14 Songs)

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VISIONS Nr. 197 – GER (09/07)

„Provinz!“, schreit der Connaisseur und fuchtelt mit der Styler-Liste cooler Orte herum. „Na und?!“, schreien die Soester zurück und stopfen ihm „Auto Fister“ in Maul. How To Loot Brazil überragen die Kuhweide, auf der die Herde westfälischer Lokalbands gelangweilt Fremdmaterial wiederkäuen, bei Weitem, stehen aber dennoch mit einem Bein selbstbewusst in der Heimat. Heraus kommt dabei ein eigenwillig sympathischer Mix aus New-Wave-Rock, NDW-Punk und Elektro-Fummeleien, für den man keine Sekunde braucht, um zu hören, wo die Band hin will. So mitreißend und ideenreich, dass selbst die großen Bühnen des Sommers ohne Weiteres bespielt werden können, dabei so unbekümmert auf dem westfälischen Boden, dass man sich anschließend mit den Dreien an den Kneipentresen setzen und ein paar Körnchen kippen möchte. (Oliver Schröder)

TRIGGERFISH – GER – (09/06)

Das westfälische Trio HOW TO LOOT BRAZIL kämpft auf seinem Album „Auto Fister“ mit subversiver Disco-Pragmatik immer scharf am ultimativen Post-Punk-New-Wave Orgasmus. Von TV Eye Labelvater Frank Popp begin_of_the_skype_highlighting end_of_the_skype_highlighting gemixt und über Indigo ans Licht der letzten Plattenläden der Republik gebracht, ist ihr aufregendes Debüt ein einziger Spannungsbogen. Gleich mit dem Opener „Big Time“ wird jede Party zur Abrissveranstaltung. Aber da kommt ja noch „Backwater Prick“, der alle juvenil-anarchistischen Wunschträume zusammenrafft.

Der Kopf der Soester Band heißt „The Leach“, hat sich “Protest” auf den Bauch tätowiert und sein Bandprojekt nach einer Simpsons Folge betitelt, in der die gelbe TV-Familie nach Brasilien reist. That’s it! Mehr soll man und muss man auch nicht erfahren. Trotz Vermummumgsrhetorik findet hier aber gar keine politische Protestbewegung statt. It’s just discopunk music and I like it! „Fukk Religion“ katapultiert HOW TO LOOT BRAZIL mit elektronischen Spielereien galant ins dritte Jahrtausend intelligenter Up-Beat Symphonien. Der elfte Song „Holy Shit, An Apparition“ will gar nicht enden und zitiert die besten Tage von The Automatic noch lange vor ihrem Hit „Monster“. Bei „No Reward“ treten die Distortion-getränkten Gitarren auch mal mehr in den Vordergrund, wie man es sich manchmal vielleicht mehr wünschen würde. Die Suche nach Referenzpunkte gelingt an vielen Stellen und dennoch gelingt es der Platte nach HOW TO LOOT BRAZIL zu klingen.

Hooklines! Überall Hookline. Da werden selbst The Rakes schwach. Wo Kate Mosh das Handtuch werfen mussten, fangen HOW TO LOOT BRAZIL mit einer selbstverständlichen Abgewichstheit die stampfenden Beats ein und mischen einen tödlich-ansteckenden Schweine-Punkwave-Erreger, der die panische Pandemie in Töne fasst. Für ein Debütalbum einer Band aus Soest ist das der Knaller. Gekauft!

ZUCKERKICK – GER (09/04)

Wer sich derweil gerne zu Discoklängen die Gelenke abzappelt, aber auch hin und wieder den Indie-Club unsicher macht, der kann sich neben The Faint jetzt noch eine neue Lieblingsband ins Regal stellen How To Loot Brazil aus Westfalen packen die 80s-Klatsche aus, programmieren ein paar schicke Melodien am Synthesizer dazu und schreddern mit der Gitarre drauf los, als wollten sie das Jahrzehnt der Modeverbrechen mal so richtig durchrütteln.

Die Ästhetik des Frontcovers gibt die Richtung vor. „Auto Fister“ ist ein Höllenritt in Richtung Sonnenstrahlen. Sommerpop der schönsten Sorte, der alle Tanzflächen der Nation im Sturm von sich überzeugen dürfte. Sicherlich hat man ähnliche Soundentwürfe in der Vergangenheit schon des Öfteren vernommen. Aber dennoch reißt einem dieses melodieverliebte Brett aus der Schmiede von Produzent Frank Popp immer wieder aufs Neue vom Hocker. Wenn Disco eine Strategie sein sollte, hier funktioniert sie ganz hervorragend.

NILSSON.DE – GER (09/06)

Soest clasht elektronisch-rockig. Könnte man so sagen. Und das in Gestalt von How To Loot Brazil und ihrem Debüt „Auto Fister“. Nun ist die Elektroclash-Schiene gerade in den letzten Jahren nach Kräften ausgequetscht worden; es fällt einem fast schwer zu glauben, dass die Kuh immer noch Milch gibt, aber wie das so oft ist im Leben: es sind dann meistens die Überraschungseffekte, die einen des besseren belehren. How To Loot Brazil setzen nämlich nicht auf die große Soundclash-Schiene und eifern den Franzosen von Ed Banger und Kitsuné nach. Sie machen es auch nicht wie Does It Offend You Yeah oder Late of The Pier und machen Indierock-Vocals über dicke Beats. Nein: How To Loot Brazil spielen die wahrhaftigste Form von elektronischem Rock (im Sinne von: ROCK), die ich seit längerem gehört habe. Und das ist: gut so….. Die Songs auf „Auto Fister“ stellt man sich am besten erst mal als lupenreine Rocksongs vor. Solche, die dich mitreißen und zu denen du auf Festivals am liebsten ganz vorne abgehen möchtest. Die sind dann druckvoll, verspielt und rassig; hey, es ist gute Rockmusik. Die elektronischen Elemente sind hier eigentlich fast so nichtig, dass sie kaum als etwas anderes als ein kleiner Teil des Ganzen wahrgenommen werden. Das ist natürlich bestens so; es sind hier mal ein paar synthetische Beats und da ein paar synthetische Vibes, aber der Rest ist feiner Rock, der auf Konventionen keine Lust hat. Nicht so tanzbodenorientiert wie die Elektrorockmusik von Miyagi; nicht so verspielt-frickelig wie der tighte Rock von Trip Fontaine – aber ein Ding irgendwo zwischen diesen beiden Komponenten. Macht Spaß von A bis Z und kickt zudem ordentlich ass. Kann dich bewegen, aber kann auch einfach nur durchgehört werden und zur Freude Anlass geben. Schlägt Haken und verblüfft häufiger als einem vielleicht von vornherein lieb ist. Das ist nicht mehr und nicht weniger als gut gemacht; das sind Platten, wie man sie im Sommer braucht.

WAHRSCHAUER.NET – GER (09/06)

Brasilianer? Nein. Manchmal leicht britischer Akzent? Ja, aber keine Briten. Japanische Backing Vocals? Ja, aber westfälisches Kleinstadttrio. Der Opener „Big Time“ geht rasch voraus und rumort nicht lang umher, denn straighte Downstroke-Gitarren auf dem Fundament dynamischer und flotter Drums eröffnen schon hier einen Blick auf das gesamte Album. Der Refrain ist eingängig und perfekt zum abtanzen. Diese tolle Welle des New Wavigen Punk Rocks setzt sich auch in „Catwalk“ fort, bei dem man Inspirationen durch die irren Japaner von POLYSICS vermuten könnte. Oldschool-Keyboards und elektronische Sounds, die an die guten alten Gameboyspiele erinnern, lassen gekeifte Kehrreime auf sich folgen. Auch bei „Backwater Prick“ haben angesprochene Elemente einen tragenden Charakter, denn sie unterstützen den modernen Charakter des Songs maßgeblich. Auch hier wird der Eurobeat für den kräftigen Chorus gefordert. Weitere ungewöhnliche Beats in Strophenparts können überzeugen. Die größte Überraschung birgt dann Track 4 – ausschließlich elektronische Sounds. „Varnoff 1951“eröffnet mit der geilen Zeile „If i ever come to bore you, if I ever talk about flowers“ – welch Statement! Der Song ist nicht unbedingt ein Fremdkörper auf dem Album, aber definitiv Geschmackssache. Leider bleiben größere Überraschungen danach aus, denn die Highlights der Platte lagern deutlich in der ersten Hälfte. Der Stil wird zwar konsequent durchgezockt, aber das gewisse Etwas fehlt im späteren Verlauf. Mancher Gesangsbogen wird etwas zu poppig und mag den geneigten Hörer des Genres verschrecken. Der rumpelige Power-Sound dafür ist verdammt cool und hat mehr Charakter als die meisten Punkrock-Produktionen dieser Zeit. Definitiv besitzt diese Bande einen eigenwilligen Stil, der enormes Potential hat und in Zukunft seine Wurzeln in Deutschland erweitern und festigen kann. Weiter so!

VISIONS Nr. 193 – GER (09/04)

Postpunk und New Wave, spannend gemixt vom Trio aus dem westfälischen Soest.

Die kantigen Downstroke-Gitarrenriffs im Opener “Big Time” sind genialer als die Band wohl selbst ahnt, denn sonst wären sie nicht so sehr von den holpernden Drums und dem zu laut dröhnenden Bass verdeckt. Aber auch wenn es mal an Arrangement-Raffinement fehlt, das Trio überrascht und überzeugt mit doppelter Geste: auftrumpfende Punk-Wildheit und hübsch gedrechselte Synthie-Wave-Attitüde. Joy Division ohne dunkle Mystik plus Forward Russia! ohne Falsett-Gesang.

Die eingestreuten hip quietschenden Elektroparts bilden einen spannenden Kontrapunkt zu den stampfenden, hitzigen Punkmärschen. Der Name ist einer Simpsons-Folge entlehnt, und das Album wurde ohne Label-Hilfe produziert. Das passt ins sympathische Gesamtbild dieses vielversprechenden Debüts.” 7/12 (durchweg gut), Laura Gansera

Musik Express – GER (09/04)

Kleinstadt-Punk war das Ding way back in the Seventies. Kleinstadt-Punks waren 150-Prozent-Punks, schneller, überzeugter und langlebiger als der Rest. Dass diese Band aus der westfälischen Kleinstadt Soest jetzt mit einer klirrenden 150-Prozent- Punk- und Wave-Platte kommt, ist nicht überraschend.

Es ist bloß kein doofer Punk-forever-Punk, die zwölf Tracks feiern ihre Kurzlebigkeit im nervösen Beat der frühen 80er, mit 150-Stundenkilometer-Gitarren, Fledder-Keyboards und Hooklines, die jedem Zweitligastadion zur Ehre gereichen. Aus diesen Zutaten haben sich How To Loot Brazil eine hübsche Punk-Heimat gezimmert. Zwischendurch ein polterndes Synthie-Pop-Stück, gepimpt und gemixt von Frank Popp (Frank Sawatzki)

MEDIENKONVERTER – GER (09/04)

Welchen musikalischen Genuss erwartet einen wohl, wenn man mit der ominösen Umschreibung ‘subversive Disco Strategien” konfrontiert wird? Und wird das Stirnrunzeln gemildert, wenn man mit weiteren Aussagen á la End-80er-Kaufhaus-Keyboard, audiophile Computer-Tüfteleien und Downstroke-Gitarren konfrontiert wird? Ich muss ja gestehen, dass mich diese Umschreibungen der kleinen Promo-Info nicht gerade zum Rezensieren angestiftet hätten, hätte ich mir nicht schon vorab einige Titel von How To Loot Brazil bei myspace angehört…

Um es mit meinen Worten auszudrücken: die drei Soester verstehen es schlicht und ergreifend zu rocken! ;o) Postpunk in qualitativ hochwertiger 80er-Jahre-Attitüde trifft hier auf eingängig-verspielte New-Wave-Melodien und vermischt sich mit sehr eingängigen Hooklines, elektronischen Spielereien und einer großen Prise schmunzelndem Humor. Auto Fister schafft es einen von der ersten Minute an zu fesseln − man möchte aufspringen, punkige Parolen mitbrüllen und sich im 4/4-Takt der Musik austoben. Zugegeben: ganz neu ist das Konzept nicht; aber es macht mehr als Spaß und lässt den geneigten Hörer mehr als einmal mit einem Lächeln im Gesicht zurück.

Ein treibendes Schlagzeug, mal verspielte, mal eher rotzig-harte aber doch immer in die Gehörgänge gehende Gitarrenparts, eingängige Keyboardmelodien und eine fröhlich-fordernde Stimme machen das Prinzip How To Loot Brazils aus. Es geht um Gesellschaftskritik, Angepasstheit, Ignoranz, den Einheitsschritt des Alltags − und das auf wunderbar einfache, aber keinesfalls dumme Weise.

Meine beiden absoluten Favoriten auf der Platte (ja genau, meine Anspieltipps *g) sind der “Protest Song” sowie “Backwater Prick”. Beide Titel zeichnen sich durch eine extrem ohrwurmbeschwörende Melodieführung und sehr einprägsame Textzeilen aus. Beispiele gefällig? “I don’t make plans for the future!” (Protest Song) “One thing is for sure, I will never be like you…” (Backwater Prick)… wenn das mal keine Punk-Phantasien evoziert?!?! Garniert wird dieser feine Hörgenuss mit einem ausgefeilten Artwork, welches mehr als einen Blick lohnt. Die Bilder sind alle in grünen und schwarzen Tönen gehalten, sodass man die Silhouetten von Demonstranten, Panzern und Kindersoldaten öfter erst auf den zweiten Blick erkennt. Eingestreut sind einzelne Textpassagen, welche auch gleich ins Russische und in eine asiatische Sprache übersetzt werden (ersteres habe ich mit meinen wenigen noch vorhandenen Russisch-Kenntnissen herausgefunden und letzteres errate ich jetzt einfach mal an den Schriftzeichen ;o) ).

Bevor ich mich hier noch weiter rein steigere kürze ich das Ganze mal ab: How To Loot Brazil machen einfach Spaß! Sie rocken die Bude, nehmen sich selbst nicht allzu Ernst und werden die Tanzflächen eures Vertrauens sicher spielend erobern! Den Erfolg haben sie auf alle Fälle verdient!

OX! – GER (08/12)

Das selbstproduzierte Album “Autto Fister” ließ schon einiges erahnen, doch wer hätte gedacht, dass Frank Popp sie direkt für sein Label signen würde? Die Soester haben sich auch gleich den richtigen Track ausgesucht, um ihn als Single zu veröffentlichen, denn “Backwater Prick” ist ein echter Hit. Während der Anfang eher dramatisch klingt, wird es beim Refrain richtig poppig, und man kann schon die Ponys und Pünktchenkleider (remember?) ganz klar tanzen sehen.

Ich hoffe jetzt aber lieber auf ein komplettes Album, das einschlagen wird wie eine Bombe, als mich weiterhin mit einer Single zu befassen. Über zwei Lieder zu schreiben ist wie die ganze Zeit nur die schönen Augen einer Frau zu loben. Hit! (Tim Tilgner)

CD-STARTS.DE – GER (09/04)

Schon wenn das Revoluzzercover einen schelmisch angrinst, ist man sich sicher. Diese CD will gar keine musikalische Höchstwertung erhalten. Hier werden andere Skalen zur Hilfe gezogen. Hier steht Spaß im Vordergrund, ah ja, und Krach. Denn How To Loot Brazil machen Musik, an der man sich wunderbar stoßen kann und wenn kratzige Gitarrenriffs auf Gameboyzeitalter entsprechende Sythie-Sounds treffen, ist der Post Punk/New Wave Cocktail fertig. Dabei stellt sich die deutsche Formation aus Soest beinahe ungewollt als eine spaßige Variante von Bloc Party vor. Daran erinnern phasenweise der Gesang und das öfters an epileptische Anfälle gleichende Spiel des Schlagzeugs.

So geht es treibend und verspielt mit „Big Time“ los und tatsächlich kündigt sich hier eine richtig gute Nummer an. Nach altem Rezept gekocht entsteht ein Power-Pop-Rock-Song der nicht neu, aber trotzdem gut ist. Schnelle Beats, knarrende Gitarren und der Gameboy spielt im Hintergrund mit. In erster Linie geht es How To Loot Brazil darum, dass Tempo hochzuhalten. Das gelingt ihnen phänomenal, denn wenngleich „Big Time“ zu Atemnot führt, ist bei „Catwalk“ gar keine Zeit mehr zum Luft holen. Das Markenzeichen bleibt ganz klar das Schlagzeug, dass dem kratzigen Indie-Rock die nötige Frische verleiht. Es fehlt eigentlich nur noch der große Ohrwurm. „Catwalk“ selbst ist „nur“ mit viel Power und grazilem Zwischenteil gesegnet. Es geht gut los.

Auch das folgende „Backwater Prick“ will noch nicht als Musik für die Masse herhalten und liefert stattdessen einen unwiderstehlichen Rhythmus in den Strophen, der ausgerechnet vom Refrain zerstört wird, der viel zu plastisch wirkt, wie das komplette anschließende „Varnoff 1951“ und zu konventionell zum Erfolg gelangen will (so wie „Fukk Religion“). Dann aber kommt der große Wurf. Der Song, der der deutsche Song dieses Sommers sein müsste (aber es wird wohl doch Christina Stürmer, die zwar nicht deutsch, dafür wieder richtig gut ist), nennt sich da „My Mirrors“. Harsch wir schon die anderen Lieder beginnend, entwickelt sich ein wunderschöner Refrain, der normalerweise kitschig wäre, im Rockgewand aber eine richtig gute Figur macht und in säuselndem Gitarrensolo gipfelt.

Der Wahnsinn kehrt dann aber auch gleich in Gestalt von „Protest Song“ zurück und in die einfachen Strukturen bauen sich immer wieder Spielereien und Hau-drauf-Gelage des Schlagzeuges ein. Die Single „Dance Like Crazy“ macht da die große Ausnahme und wirkt beinahe erschreckend normal, ohne allerdings hinter dem ganz gewöhnlichen Wahnsinn des Rests herzuhinken. Trotzdem bleibt das Hauptaugenmerk auf den instrumentalen Wutausbrüchen der Soester, der in „Mothra Eclectic“ gipfelt und etwas zu lang, aber niemals normal den Schlussspurt darstellt. So hat man dafür bezahlt, was andere liebend gern vermeiden, denn die Glieder wollen nicht aufhören zu zucken, bis nicht endlich die letzten Töne des „Auto Fister“ verklungen sind.

WESTZEIT.DE – GER (09/03)

Tot ist der Rebell in dem Moment, wenn er die Faust in die Luft reckt. Das Skelett im Outfit eines jugendlichen Demonstranten auf dem Cover von „Auto Fister“, dem auf Frank Popps Label erscheinenden Debüt von „How to Loot Brazil“, ließe dieser Interpretation jedenfalls Spielraum. Die wahre Austobfläche aber ist die Musik selbst: „I don’t want to make future plans, baby, I had enough“ singt ein Kerl namens The Leach zu schnellen und ungenauen Gitarren und erklärte in einem Radio-Interview einst selbst, wie How To Loot Brazil klingt:„Subversive Disco-Strategien, der Soundtrack zu „Grease 3“ anno 2023, vier Jahre nach Meteoriten-Einschlag.“ So weit, so wirr, so unterhaltsam.

Die scheppernde Rhythmus-Fraktion forciert Garagenrock und Postpunkideen, wenn sie sich hervor spielt. Nimmt sie sich zurück, greifen Elektrospielereien. Das ist in Wahrheit alles vermutlich schrecklich und erfrischend unpolitisch und eine Satire auf die eigenen Referenzen – und aus dem Underground der Undergroundmetropole schlechthin: Soest. Und jetzt alle: Dance Like Crazy! ….

Musik Express – GER (08/11)

Neues aus Westfalen, dem bundesdeutschen Post-Hardcore- undPrä-Emo-Zentrum. How To Loot Brazil erinnern zumindest mit der A-Seite ihrer Single „Backwater Prick“ (TV Eye/Cargo) an die Zeit, in der Hardcore nicht mehr richtig Hardcore und (Gott sei Dank) noch nicht richtig Emo war. Der Song ist ein kleiner fieser Bastard aus komischer Rhythmik, euphorisiertem Chorgesang und aufgebohrten Disco-Keyboards. (Albert Koch)

BLOOM.DE – GER (08/09)

Unterkühlte Popsynthetisierungen drängen How To Loot Brazil in einen überfüllten Raum, in welchem Indie-Schrammel, Punk-Spaß und Kasperkram-Rockerei bei Bier und extremer Lautstärke euphorisch durchdrehen. Das Trio überspannt keinen Spannungsbogen, direkt geht es zappelig, bunt, schrill zur Sache auf der zweiteiligen, tanzbaren Single, die einen wilden Vorgeschmack auf das bald zu erwartende Album kredenzt. (T.Stalling)

BLUEPRINT-FANZINE - GER (01/08)

HOW TO LOOT BRAZIL haben Visionen. Eigene Visionen! Das haben, wenn man mal genau hinsieht, leider nur die wenigsten Bands. Aber wenn man sich die Myspace-Seite des Trios (?) aus Soest anschaut, oder, was ja noch viel wichtiger ist, die Musik anhört, dann ahnt man, dass sie genau wissen, was sie wollen und wie sie dort hingelangen. Dass der Weg nicht immer eben ist und so mancher Stein im Weg liegt, halte ich ihnen dabei nicht vor – vielleicht verstehe ich den Weg einfach noch nicht so ganz. Oder es liegt an meiner NDW-/Electro-/Disco-Apathie.

Aber HOW TO LOOT BRAZIL sind nicht nur das, sie sind gleichzeitig auch (Post-) Punk, New Wave und vor allem mitreißend. ‘Was B-Movies für die Filmkunst, sind HOW TO LOOT BRAZIL für die U-Musik’ – das klingt zwar großkotzig, umschreibt es aber dennoch ganz gut. Und sind die drei Nerds nicht vielleicht auch mit Absicht ein wenig vermessen?

Charme überlässt man eben den Emo-Jungs! Im Übrigen schätzt die Band sich selbst im Info sehr zutreffend ein, wenn von ‘pfeilschnellen Downstroke-Klampfen, End-80er-Kaufhaus-Keyboards, audiophilen Computer-Tüfteleien, archaischem Gekeife und schnurstracken Hooklines’ sowie THE SMITH, DEPECHE MODE, FORWARD RUSSIA, IDEAL, THE RAKES und HELP SHE CAN’T SWIM als Referenz die Rede ist.

The Leach zeichnet sich als Kopf hinter der Band fürs Songwriting verantwortlich, und er zeigt auf ‘Autto fister’ tatsächlich ein gutes Gespür für funktionierende Hooklines, kranke Ideen und ungeheure Dynamik. Wenn man noch einige elektronische Beats gegen analoge Drums eintauscht, sind HOW TO LOOT BRAZIL nicht mehr aufzuhalten. Fehlt nur noch ein mutiges Label! (jg)

DELUSIONS OF ADEQUACY – USA (09/07)

It’s angry, catchy, discontented, and sometimes danceable; it’s a genre-bending mashup that succeeds without condescending. Tagged as being built on ‘subversive disco strategies,’ How To Loot Brazil’s 9-song CD makes for some interesting listening. This isn’t disco and it isn’t dance music – it’s too hyper for that. But it’s not exactly punk or spazzcore, either, though it does touch on those styles. It’s at once familiar and unusual. The songs throw together tropes from many of the major movements we’ve seen come and go over the past few decades. Punk? Check. New wave? Check. Electronica, dance music? Check. Autto Fister doesn’t flit from genre to genre, though. It put them all into each song If you were to read the song titles, you’d think that the band had some anger-management problems. What other conclusion would you draw from ‘Backwater Prick,’ ‘Fukk Religion,’ ‘Drone,’ and ‘Idiot’? I’m not sure what exactly the title track ‘Autto Fister’ means, but we could probably put that on the list as well. But ‘Backwater Prick’ has a Faint-like synth line on top of its beatbox rhythm and choppy guitar work. And the chorus is downright catchy: ‘One thing is for sure / I will never be like you’ might have been a fist-pumping call to arms but here it’s sung as a Death Cab refrain. And ‘Fukk Religion’ isn’t the screed you’re expecting. It asks us to picture a more perfect world by asking us to ‘Imagine we were all / Undenominational.’ The music is pretty much Buzzcock guitar, bass, and drums, at least until the chorus adds in some electronica. ‘Autto Fister’ honestly sounds like Microdisney with a shot of adrenaline. Tinged with sadness during the verses, injected with a dance beat and synth line in the bridges, moving to a punk chorus (musically) with restrained but emotive singing, this one reads like it’s all over the map.

But to hear it is to witness how the band continually puts its disparate influences together into a coherent whole. Elsewhere, ‘Varnoff 1951′ is pretty much straight new wave and ‘Mothra Eclectic’ comes off like a tamer Mindless Self Indulgence. ‘Drone’ throws in some cool gated drums during a few-second-long breakdown but other than that it’s a C86-sounding cut. Autto Fister can satisfy many of your stylistic yens without any jarring transitions as it goes from one musical mechanism to the next. This German band may be on to something. (David Smith)

Plan B – UK (26/07)

Claiming to be influenced by ABBA, The Melvins and The Rakes (and, yes, they sound like they are) How To Loot Brazil, isn’t Bonde Do Role’s latest album title but a German three piece who make DIY, lo-fi protest music that you could dance to. Like the nihilists from The Big Lebowski covering Bis. (John Doran)….

OX-Fanzine – Germany (72/07)

Eine Indie-Band, die ihr Album selbstveröffentlicht und nicht einfach hofft, auf schlechten Band-Contests vom Trendscout des Abends entdeckt zu werden? Sympathisch. Und dann noch aus einer Stadt, die man nur kennt, weil man an ihr vorbeifährt, wenn man dann doch mal ins Sauerland fahren sollte. Tanzbarer Wave-Punk im 4/4-Takt, mit leicht verstimmten Gitarren, ein paar Keyboardsounds und relativ eingängigen Hooklines ist sicher nichts Neues, aber es kann auch ohne PR-Management funktionieren und Spaß machen. Die Band haut auch nicht komplett um, aber die Erkenntnis, dass sie ‘für die U-Musik das sind, was B-Movies für die Filmkunst sind’ zeigt, dass man selber weiß, was los ist.

Der kleinste gemeinsame Nenner bei den Einflüssen sollen THE NOTWIST, FORWARD RUSSIA, THE SMITHS, IDEAL aber auch ABBA und die MELVINS sein und das verwirrt dann schon was. Trotzdem höre ich das Album jetzt schon zum mindestens dritten Mal und muss immer wieder mitwippen. An guter Laune liegt es sicherlich nicht, da die mir gerade abhanden gekommen ist, daher räume ich HOW TO LOOT BRAZIL ein paar Bonuspunkte ein und hoffe, dass es in Zukunft nicht so abwegig ist, dass kleine Mädchen mit Pony und Pünktchenkleid ihren Hintern auch mal zu Bands bewegen, die nicht aus dem Königreich kommen. (Tim Tilgner)

LIVING ATHEIST – United Kingdom (07/07)

I like this. For two reasons, mainly. Firstly, it’s got a great early 80s sound to it, complete with the stomping energy of the New wave genre, combined with Post-Punk attitude. Secondly, it uses electronics in a fairly subtle way, so as to achieve an eerie element that works nicely. It chugs along well and the sound seems balanced enough, although it’s rough in places. Mind you, it’s meant to be. Reminds me of: Kaiser Chiefs, The Automatic, Franz Ferdinand, Martha and The Muffins (who get more than enough mentions in our reviews, for some reason!) Score: 8/10. In a sentence: Ripping stuff! (Atheist: M.)

INTRO – Germany (152/07)

How To Loot Brazil stammen aus Soest in Westfalen und sind ein ziemlicher Hingucker: Einer hat Glatze, Backenbart und das Wort ‘Protest’ auf seinen fülligen Bauch tätowiert, ein niedliches Mädchen mit Ponyfrisur spielt Bass, und der Sänger trägt Seitenscheitel und Lederjacke. Die Stücke heißen ‘Fukk Religion’ oder ‘Protest Song’ und sollen ein bisschen klingen wie Maximo Park im Ed-Banger-Remix. Sehr stylish also. Aber nicht stylish auf so eine blöde abgeschmackte Art, eher so Robocop-Kraus-stylish. Mit Inhalt. Natürlich klingen selbst produzierende Soester Bands ohne Plattenvertrag realiter dann nicht wirklich wie Maximo Park im Ed-Banger-Remix, dafür haben sie nun mal nicht die nötige Ausrüstung, aber sie kommen dem schon ziemlich nahe. Die Musik ist laut und geht gut nach vorne. Die Band ist jung und gut genährt. Und dass es zwanzig Jahre nach Prefab Sprout mal wieder einen ‘Protest Song’ gibt, auf dem auch ‘Protest Song’ draufsteht, ist selbstverständlich nur zu begrüßen. (Sebastian Ingenhoff)

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